Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt
Rezensionsexemplar
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Bettina Reiter ist eine österreichische Autorin, die vor
allem Bücher im Genre History schreibt. Sie hat bereits mehrere Bücher
veröffentlich und vor kurzem hat sie mir ein Rezensionsexemplar zu ihrem Buch „Weil
Schottlands Herz für die Freiheit schlägt“ zukommen lassen. Die Geschichte
dreht sich rund um Jodie, die im mittelalterlichen Schottland lebt.
Klappentext:
Elderslie/Schottland 1294: Ein dunkles Geheimnis überschattet das Leben der siebzehnjährigen Jodie Wallace. Als die grauenvolle Wahrheit ans Licht kommt, wird Jodie zum Erzfeind ihres Bruders William geschickt, um für ihr Land zu spionieren - denn es droht Krieg zwischen Schottland und England. Während William an vorderster Front kämpft, lebt Jodie in der ständigen Angst, dass man ihre wahre Identität aufdeckt. Doch unverhofft begegnet ihr die große Liebe - aber auch ihr erbittertster Feind …
Das Buch beginnt mit einem kurzen historischen Rückblick
über das Jahr 1282 und den Freiheitskampf zwischen Schottland gegen England,
welcher sehr aufschlussreich ist. Dann beginnt der Prolog, der direkt in das
erste Kapitel übergeht. Dann folgt ein Zeitsprung 10 Jahre später – dieser Übergang
ist meiner Meinung der Autorin extrem gut gelungen.
Aus mehreren verschiedenen Perspektiven wird in der dritten
Person erzählt und die Handlung spielt in Schottland und England. Durch die
vielen Blickwinkel gibt es mehrere individuelle Geschichten, die parallel
nebeneinander ablaufen, aber eindeutig zusammengehören und fast sofort
miteinander verwoben werden können.
Auffallend ist der rasanter und etwas schwulstiger
Schreibstil der Autorin, die in dieser Geschichte eine eher gehoben mittelalterliche
und etwas brutale Sprache vermischt mit modernen Elementen verwendet, welche
aber für meinen Geschmack sehr passend für dieses Zeitalter ist. Weiters zeigt
der Erzählstil mit seiner starken Fokussierung auf die Handlung eher maskuline
Züge und Gefühle sowie Gedanken werden zwar angesprochen, aber das Geschehen
und dessen Dialoge stehen im Vordergrund. Diese Erzählweise finde ich sehr
authentisch gemacht.
Über weite Strecken gibt es dann trotzdem wieder eindeutig
feminine Passagen, die sehr tiefgründig und erschütternd die Gefühle der
Protagonisten offenbaren. Vor allem die Gedankenmonologe geben tiefgängige
sowie zum Teil unergründliche Einblicke. Die Umrahmung der Szenen ist eher
schlicht gehalten, aber dennoch feinfüllig eingesetzt.
Die vorherrschende Brutalität gibt einerseits Würze in den
Lesefluss, andererseits auch Einblicke in historische Abläufe und
Gepflogenheiten – vor allem bei der Rolle der Frau und deren (nicht
vorhandenen) Rechte. Verzweiflung, Rache, Todesangst, Intrigen sowie Zurückweisung
stehen Familienzugehörigkeit, Liebe und Freundschaft gegenüber, was die
Geschichte sehr abwechslungsreich und niemals eintönig macht. Oft kommt es zu
wahren und authentischen Gefühlsexplosionen.
Insgesamt gelingt der Einstieg relativ flott, man ist sofort
neugierig und an die Geschichte gefesselt. Es wird sofort eine düstere und
angespannte Grundstimmung erzeugt und man fiebert sofort vor allem mit der
Hauptprotagonisten Jodie mit. Nichtsdestotrotz ist die Erzählung extrem unvorhersehbar
im positiven Sinne.
Manchmal gibt es oft rudimentäre Übergänge, die aber
entsprechend der Handlung sehr stimmig gehalten sind. Hier sollte es nur
vielleicht besser gekennzeichnet werden aus wessen Perspektive gerade erzählt
wird, da dies durch einen immer fortlaufenden Fließtext ohne Absätze fast nicht
ersichtlich ist. Oft gibt es auch für mich persönlich etwas zu lange
Gedankenmonologe, die sich etwas ziehen. Hintergrundinformationen sind gut, aber
könnten eventuell kompakter verpackt werden.
Generell plätschert die Geschichte fortwährend dahin und
bleibt dennoch stetig nervenzermürbend. Die Stimmung ist von Anfang bis Ende durchgehend
angespannt und gewalthaltig, wodurch man an die Geschichte gefesselt wird. Man
stellt ständig neue Spekulationen auf, manche erfüllen sich, manche werden
widerlegt und in einem sehr unerwarteten, tränenreichen und extrem gelungenen
Finale findet das Buch ein spektakuläres Ende.
Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt ist ein
unerwartet emotionaler, ziemlich authentisch sowie brutaler Historyroman im
mittelalterlichen Ambiente, der vor allem mit einer durchgehend angespannten
Grundstimmung, einer nervenzermürbenden Handlung, durchgehend spannenden
Wendungen sowie einem tränenreichen und gelungenen Finale auf ganzer Linie
überzeugen konnte.
Ich kann das Buch jedem Fan von Historyroman sowie
dramatischen und aktionsgeladenen Liebesgeschichte im Mittelalter empfehlen.
(Ein Dank an Bettina Reiter für das Rezensionsexemplar.)
Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt erhält von mir 4,5 von 5 Blüten.
Titel: Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt
Autorin: Bettina Reiter
Erscheinungsdatum: 01.04.2017
Verlag: epubli
ISBN: 3742702610
Seiten: 656
Sprache: Deutsch
Preis: € 2,99 Kindle-Ebook / € 16,90 PP
Autorin: Bettina Reiter
Erscheinungsdatum: 01.04.2017
Verlag: epubli
ISBN: 3742702610
Seiten: 656
Sprache: Deutsch
Preis: € 2,99 Kindle-Ebook / € 16,90 PP
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