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18. Juni 2017



Eine Aktion von Nickis Lesewelt

Heute präsentiere ich euch meinen dritten Sunday Treasure. Es ist ein Buch, dass erst vor kurzem erschienen ist (13. Juni 2017) und zu welchem ich eine ganz besondere Beziehung aufgebaut habe. Es handelt sich um ein Buch, dass die Liebe zur Musik vermittelt, welche sich einerseits in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart wiederfindet. Andererseits zeigt dieses Buch die harte Realität in Form von Leistungsdruck und Psychoterror sowie die dramtische Welt im ersten und zweiten Weltkrieg. Es ist eindeutig ein Buch fürs Herz aber auch eines, das zum Nachdenken anregt.

Von Elise
Rezensionsexemplar
Werbung
(Nach §6 TMG ist dieser Beitrag
als Werbung zu kennzeichnen.)
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(Quelle: Amazon)

Von Elise ist ein Buch der deutschen Autorin Verena Maria Kalmann und ist zugleich ihr Debütroman. Die Autorin spielt Geige und Klavier in verschiedenen Besetzungen und konnte ihre Liebe zur Musik in diesem schönen Liebeshistoryroman verdeutlichen. Das Buch handelt von der jungen Geigerin Valerie und ihrer verstorbenen Urgroßtante Elise.

 
Valerie ist Geigerin, wurde von ihrem Freund betrogen und erhält überraschend eine Anstellung in einem Pariser Orchester. Beim Umzug findet sie das Tagebuch ihrer verstorbenen Urgroßtante Elise, einer Pianistin die im ersten und zweiten Weltkrieg lebt. Elise hilft ihrer Urgroßnichte mit ihren Erzählung aus einer schweren Zeit um sie durch ihren Neuanfang zu führen.
Klappentext:
Im Januar 2014 zieht die Geigerin Valerie Mollwitz von München nach Paris, um den Posten der zweiten Konzertmeisterin in einem Orchester anzutreten und zugleich ihrem Exfreund den Rücken zu kehren, der sie kurz zuvor betrogen hat. Doch der Neuanfang in Paris entpuppt sich als wahre Katastrophe: Madame Prokova, die erste Konzertmeisterin, begegnet ihr feindselig, Freunde hat sie nicht und aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse kann sie den Alltag kaum bewältigen.
In dieser verfahrenen Situation findet sie das Tagebuch ihrer längst verstorbenen Urgroßtante Elise in den Hohlräumen ihres geerbten Biedermeiersofas.
Während Valerie liest, wie ihre Urgroßtante hundert Jahre zuvor als Klavierlehrerin um ihren Lebensunterhalt kämpfen musste, scheint ihr eigener Kampf gegen die Intrigen im Orchester und vor allem gegen Madame Prokovas Boshaftigkeit immer aussichtsloser zu werden. Nur der Oboist Jan van Gelde steht ihr bei.
Die Geschichte wird abwechseln in der Dritte Person aus Sicht von Valerie sowie aus Sicht von Elise in Form von Tagebucheinträgen in der Ich-Form erzählt. Es wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart stetig gewechselt und man kommt schnell durch einen flüssigen und leichten Schreibstil in beide Perspektiven der Geschichte hinein.

Vergangenheit und Gegenwart stellen einen starken Kontrast dar und dennoch kann man viele verblüffende Parallen erkennen. Einerseits unterscheiden sich beide Generationen durch verschiedene Verhaltensweisen und Gepflogenheiten sowie konträren Denkweisen und andererseits ist es verblüffend wie viele Ähnlichkeiten die Kriegszeit mit heute aufweist. Damals gab es vorallem rohe phyisische Gewalt, heute ist die Gewalt in Form von psychischen Erfolgsdruck, Stress, Neid und Psychoterror vorhanden und allgegenwärtig. Die Autorin zieht diese Parallen auf gekonnte und unverblümte Weise. Darüberhinaus werden beide Geschichten und durch die Schönheit des Verliebtseins, den Wert von Freundschaft sowie den Rückhalt durch Familie verdeutlicht.



Ein fließender aber gehobener Schreibstil zeichnen die Autorin aus. Dies spiegelt sich auf in den Protagonistinen und ihrem Umfeld, der Welt der Orchestermusik, wieder. Weiters baut sie die musikalische Sprache auf eine liebevolle und verspielte Art ein, dass selbst ein Laie sie zu deuten weiß. Mit viel Charme schreibt die Autorin sehr authentisch und man kann sich in die Szenen hineinfühlen, auch wenn man vielleicht von Musik keine Ahnung hat.

Verena Maria Kalmann schildert sehr gefühlvoll die Verliebtheit und schöne Leidenschaft. Die Dialogie sind passend und stimmig. Weiters wird auf versteckten Humor und indirekte Ironie gesetzt. Schlicht gehaltene Szenenbeschreibung, die dennoch detailverliebt beschrieben werden, wechseln sich mit innigen und intensiven Eindrücken ab, die man erst einmal auf sich wirken lassen muss.

Ich konnte mich vor allem gut in Valerie hineinversetzten mit ihrem Verhaltensweisen, Gedanken und Emotionen. Sie durchlebte eine schöne Entwicklung während der Geschichte und wurde durch ein wahres Gefühlschaos von Untreue, Erfolg und Liebe bis hin zur Melancholie geführt. Die unverblümte Schilderungen der Gefühle wie z.B. der Trauer bringen dem Leser zum Weinen, da alles so ehrlich und herzergreifend geschildert wurde. Ebenso erlebt man ein tiefsinninge Wut wie auf die Schikanen und der Orchester-Diva, die einen sauer werden lassen sowie einen Humor, der einen zum Lächeln bringt.

Von Elise ist eine wunderschön gemachter Historyroman mit einer berührenden Liebesgeschichte, der weniger für Zwischendurch geeignet sondern einen hohen Lesegenuss verspricht. Weiters liefert dieser Debütroman einen Einblicke in die Vergangenheit sowie deses Einfluss eines Fundes in die Gegenwart mit
überraschenden Parallelen.
Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der ein Freund der Musik ist und die harte Realität in einem Orchster kenennlernen möchte sowie der mehr über die Welt der Musik in der Kriegszeit erfahren möchte.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)


Von Elise erhält von mir 4,5 von 5 Blüten.



Titel: Von Elise
Autorin: Verena Maria Kalmann
Erscheinungsdatum: 13.06.2017
Verlag: Tinte & Feder
ISBN: 154204619X
Seiten: 444
Sprache: Deutsch
Preis: € 2,49 Kindle-Ebook / € 7,99 PP

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